Meeresspiegelanstieg: Tunesien könnte bis 2050 250 Quadratkilometer seiner Küsten verlieren
Der Anstieg des Meeresspiegels ist ein Phänomen, das viele Länder bedroht. Tunesien ist mit eines der anfälligsten Länder für den Anstieg des Meeresspiegels. Küstenstädte wie Hammamet, Bizerta, Sidi Bou Saïd und andere sind stark vom Anstieg und der Abtragung der Strände betroffen. “Prognosen zufolge wird Tunesien bis zum Jahr 2050 etwa 250 km2 seiner Küsten verlieren, bis zum Jahr 2100 sogar 1.000 km2.
Der Anstieg des Meeresspiegels ist ein Phänomen, das viele Länder bedroht. Der Meeresspiegel steigt aufgrund der globalen Erwärmung. Dieser Anstieg hat sich stärker beschleunigt als bisher angenommen. Das Schmelzen der Gletscher, mit eine Folge der menschlichen Aktivitäten, die die Erde erwärmen, wird besorgniserregend.
Seit 2002 verschwinden jedes Jahr 150 Milliarden Tonnen Eis, was einem Anstieg des Meeresspiegels um etwa 0,3 Millimeter pro Jahr entspricht. Eine beispiellose Beschleunigung. Zur Eisschmelze kommt noch die Wärmeausdehnung hinzu. Mit steigenden Temperaturen gewinnt das Wasser durch die Wärmeeinwirkung an Volumen und beschleunigt zusätzlich den Anstieg des Meeresspiegels.
Unser Land ist eines der anfälligsten Länder!
Wie steht es um uns? Tunesien ist eines der anfälligsten Länder für den Anstieg des Meeresspiegels. Die Tunesier mussten feststellen, dass die Temperaturen in den letzten Jahren stetig gestiegen sind. Die Winter werden milder, die Sommer immer heißer. Leider wird es in Tunesien immer heißer und das Land leidet mittlerweile unter akutem Wasserstress, während Hammamet, Bizerta, Sidi Bou Said und viele andere Küstenstädte stark vom Anstieg des Wasserspiegels und der Abtragung der Strände betroffen sind, ein Phänomen, das die ohnehin schwache Infrastruktur gefährdet.
Laut des Ingenieurs Hamdi Hached hat die Wärmeausdehnung den Anstieg des Meeresspiegels an den tunesischen Küsten verursacht. “Prognosen zufolge wird Tunesien in den nächsten 25 Jahren etwa 250 km2 seiner Küsten verlieren. Die Kerkennah-Inseln werden 12,7 Prozent ihres Landes verlieren. Stellen Sie sich vor, dass das Äquivalent von zwei Dritteln der Stadt Tunis bis 2050 von der Fläche Tunesiens verschwinden wird, während eine Fläche, die der Stadt Monastir entspricht, bis 2100 überschwemmt werden wird. Die Situation ist katastrophal”, erklärte Hached.
Der Rückgang der Küsten hat sozioökonomische Auswirkungen. Es wird keine Strände mehr geben. Somit wird das Modell des Strandtourismus gefährdet. Die auf der Fischerei basierende Wirtschaft des Kerkennah-Archipels wird ebenfalls betroffen sein. Es gibt jedoch Lösungen, aber sie sind zu teuer und erfordern eine große internationale Zusammenarbeit.
Es gibt Lösungen, aber …
Zunächst einmal müssten die CO2-Emissionen zwingend gesenkt werden, da verschiedene Studien und Berichte zum Klimawandel gezeigt haben, dass der natürliche Treibhauseffekt durch Emissionen aus fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Erdgas und Kohle sowie durch massive Landnutzung und Entwaldung verstärkt wird.
Eine solche Lösung scheint sehr schwer umzusetzen zu sein, da die meisten Länder über umweltbelastende Industrien verfügen. Der Übergang zu einer grünen oder Kreislaufwirtschaft, die in der Lage ist, sauber zu produzieren, erfordert vor allem für arme Länder hohe Investitionen.
Siehe auch: Klimaerwärmung: Die Strände von Hammamet verschwinden
Titelbild: Ahmed Ammar
Quelle: La Presse de Tunisie