Warum fühlen sich Häuser im Winter kälter als die Straße an?
Viele Menschen stellen fest, dass sie sich draußen auf der Straße angenehm warm fühlen, während sie in ihren Häusern eine stärkere Kälte empfinden. Dieses Phänomen, das oft als paradox empfunden wird, lässt sich jedoch durch wissenschaftlich fundierte Faktoren erklären.
Experten zufolge speichern die Wände und Böden von Wohngebäuden die während der längeren Nächte angesammelte Kälte, wodurch die Innentemperatur niedriger bleibt, insbesondere wenn keine ausreichende Heizung vorhanden ist. Im Gegensatz dazu profitiert die Straße von einer längeren Sonneneinstrahlung während des Tages, wodurch sich die Luft und die städtischen Oberflächen schneller erwärmen. Die Sonne schafft es in den kürzeren Tagzeiten nicht, das Mauerwerk der Häuser durchgängig zu erwärmen.
Darüber hinaus trägt das Fehlen direkter Sonneneinstrahlung in den Wohnungen in Verbindung mit kalten Materialien wie Fliesen und Beton dazu bei, das Kälteempfinden zu verstärken. Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle, da sie das Wärmeempfinden verstärkt. Dazu kommt oft eine schlechte oder fehlende Isolierung des Mauerwerks beim Bau.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Straße unter dem Einfluss der Sonne schnell erwärmt, während sich die Wohnungen langsamer erwärmen. Es handelt sich also um ein natürliches Phänomen, das besonders häufig im Winter auftritt, und nicht um eine Eigenschaft bestimmter Häuser, die als „von Natur aus kalt” bezeichnet werden.
Quelle: La Presse

