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Tunesien: Füllstand der Stauseen zum 3. Juli 2024 nur noch bei 29,3 Prozent

Die Wassersituation in Tunesien wird von Experten zunehmend als kritisch bezeichnet. Laut eines Berichts des nationalen Beobachtungsstelle für Landwirtschaft (Onagri) vom 3. Juli 2024 beträgt der Füllungsgrad der Talsperren gerade einmal 29,3 Prozent. Am 14. Juni hatte der Füllungsgrad noch 31,5 Prozent betragen.

Die Wasserreserven in den tunesischen Talsperren sind mit Stichtag 3. Juli 2024 im Vergleich zum Durchschnitt der letzten drei Jahre um 241,332 Mio. Kubikmeter gesunken. Sie beliefen sich auf 688,904 Millionen Kubikmeter gegenüber 930,236 Millionen Kubikmeter im Dreijahresdurchschnitt. Der Füllgrad der meisten größeren Talsperren lag unter 50 Prozent. Die Talsperren Bouhertma, Sidi Salem und Sidi Barrak verzeichneten einen Füllgrad von 42%, 29% bzw. 41%.

Tunesien kämpft mit einer sich verschärfenden Wasserkrise, da die Nachfrage das verfügbare Angebot übersteigt. Die Reserven der tunesischen Stauseen haben in verschiedenen Regionen ihre Tiefststände erreicht. Das Land wird seit fünf Jahren von einer Dürre geplagt. Studien scheinen eine anhaltende Dürre und eine deutliche Verringerung der Niederschläge zu bestätigen. Diese anhaltende Trockenheit wirkt sich natürlich auch auf die Verfügbarkeit von Wasser sowohl für Trinkwasser als auch für Bewässerungszwecke aus.

Die Regierung sieht daher eine der Prioritäten für die nächste Phase darin, “den Wasserverbrauch zu rationalisieren und die Nachfrage in allen Sektoren zu drücken, zusätzlich zur Nutzung nicht-traditioneller Ressourcen”, einschließlich der Meerwasserentsalzung und der Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser. Laut des letzten Bericht des Nationalen Observatoriums für Landwirtschaft (Onagri) haben die jüngsten Regenfälle die Situation nicht grundlegend verändert. Der Füllungsgrad der Talsperren stieg mühsam auf 37,7%.

Die gleiche Quelle erklärte, dass die Wasserreserven in den Talsperren im Vergleich zum Durchschnitt der letzten drei Jahre um 131,189 Millionen Kubikmeter (-13,07%) zurückgegangen sind. Sie betrugen 872,16 Millionen Kubikmeter gegenüber 1003,34 Millionen Kubikmeter in den Vorjahren.

Der Generaldirektor für Wasserressourcen im Landwirtschaftsministerium, Aissa laimi, äußerte sich am 3. Juli 2024 im Radiosender Mosaïqué FM zu dieser Situation und forderte die Bürger auf, ihren Wasserverbrauch zu rationalisieren. “Ich mache keinen Hehl daraus, dass die Wassersituation in Tunesien sehr kompliziert ist…. Diese Situation ist nicht komfortabel, selbst wenn man sie mit dem letzten Jahr vergleicht”, sagte er und erklärte, dass der Füllungsgrad der Talsperren unter 30% gefallen sei, genau 29,3%, was Wasserreserven in den tunesischen Talsperren in der Größenordnung von 692 Mio. Kubikmeter bedeutet”, so seine Aussagen.

Er fügte hinzu, dass die Reserven nicht nur durch die Nutzung, sondern auch durch klimatische Faktoren (Hitze und Wasserverdunstung, die bei Spitzentemperaturen zu einem Verlust von 600.000 bis 700.000 Kubikmeter pro Tag führt) negativ beeinflusst werden. Der Beamte rief die tunesischen Bürger dazu auf, den Wasserverbrauch auf das Mindestmaß zu reduzieren, insbesondere da der Wasserverbrauch im Sommer zunimmt.

Er sagte, das Ministerium arbeite daran, die Zahl der Wasserabschaltungen zu verringern, und erklärte, dass die nächtlichen Abschaltungen im letzten Jahr zu Wassereinsparungen geführt hätten. Er erklärte weiter, dass diese Abschaltungen dazu beigetragen hätten, die schwierige Zeit des Sommers und sogar darüber hinaus zu überstehen, da die Regenzeit erst spät begonnen habe. Trotz dieser heiklen Situation bekräftigte Hlaimi, dass Sonede nicht beabsichtige, zur Wasserrationierung durch tägliche nächtliche Abschaltungen zurückzukehren.

Titelbild: Symbolfoto (Leerer tunesischer Stausee)

Quelle: ONAGRI