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Die drei Staudämme des Gouvernorats Siliana

Das Gouvernorat Siliana hat drei größere Wasserreservoire, die Staudämme Siliana, Oued Lakhmes und Oued R’mil. Seit 2015 bestand hier eine akute Dürresituation, die jetzt danke der Regenfälle der letzten Wochen der Vergangenheit angehören. Doch man steht auch vor weiteren Problemen, z. B. der sinkenden Speicherfähigkeit der Seen durch Ablagerung von Sedimenten.

Der Damm von Siliana ist eingebettet in eine Landschaft von grünen Ebenen, bewässerten landwirtschaftlichen Flächen, bewaldeten Hügeln und Bergen, soweit das Auge reicht. Er liegt etwa 10 km nördlich der Stadt und wurde 1991 in Betrieb genommen. Der Stausee sorgt für Bewässerung in einem großen Gebiet, dass sich bis nach Laaroussa und Gaafour im Norden erstreckt.

Schwierige Wassersituation ab 2015

Seit 2015 ist eine schwierige Wassersituation zu verzeichnen, die sich zu einer akuten Dürre in der gesamten Region verschärfte. Die Wasserressourcen in der Region stammen von den drei vorgenannten Staudämmen, aber auch von Bergseen, Bergstaustufen, Quellen und Oberflächenbohrungen. In diesem Teil des Landes, in dem 68% der Bevölkerung in ländlichen Gebieten konzentriert sind, ist die Natur großzügig bei den Anpflanzungen und Feldfrüchten, die allerdings eine kontinuierliche Bewässerung erfordern.

Die Niederschläge im Oktober waren für das ganze Gouvernorat und seine drei Dämme wichtig. Eine rettende Veränderung mit über 25,5 Mio Kubikmetern Wasser, dass in die Dämme gelangt ist, was die Reserven erhöht hat und die Hoffnung auf eine vielversprechende landwirtschaftliche Saison erlaubt.

Mit dem Zufluss von Wasser durch die Rekord-Niederschläge im Oktober liegt man nahe an der maximalen Kapazität des 34 Mio Quadratmeter großen Staudamms, sodass der Damm wiederbelebt werden und die Folgen einer akuten Dürre über mehr als drei Jahre überwunden werden konnte. Eine Situation, die auch bei den anderen beiden Dämmen beobachtet wurde.

Sedimentablagerungen durch Erosion verringern die Dammkapazität

Neben dem Problem der Trockenheit ist die Sedimentation in Staudämmen eine große Herausforderung für die Bewässerungskette. Die Dämme des Gouvernorates Siliana sind, wie andere Staudämme im Land, vom Problem der hohen Sedimentation betroffen. Experten haben oft vor einer weiteren Verschärfung gewarnt, ein Thema, das sofortige, wenn nicht sogar dringende Maßnahmen erfordert.

Um dem Mangel an Wasser für die Bewässerung zu begegnen, nutzen die Direktionen des Landwirtschaftsministeriums seit 2015 die Politik der Rationalisierung der Wassernutzung und der sorgfältigen Bewirtschaftung der drei Dämme, der 150 Berg-Talsperren und der 44 Bergseen. Nach Daten, die von regionalen Beamten des Ministeriums für Landwirtschaft in Bezug auf die jährlich verfügbaren Wassermengen bereitgestellt wurden, liegt Siliana auf Platz 3 der Provinzen in Nordwest-Tunesien, nach Jendouba und Béja. Die bewässerte Fläche in Siliana umfasst insgesamt 18.234 Hektar, wovon 11.267 Hektar öffentliches Eigentum unter staatlicher Kontrolle sind.

Derzeit wird eine Studie über die Möglichkeit der Erhöhung der Speicherkapazität von Regenwasser in den Staudämmen und Bergseen Silianas durchgeführt. Grund der Überlegungen ist der beträchtliche Rückgang der Speicherfähigkeit der drei Staudämme durch Sedimentation, die durch die Erosion am Grund der Staudämme verursacht wird, einschließlich des Lakhmess Staudamms. Die Zeit arbeitet nicht für diesen Staudamm, der sich 15 km südöstlich von Siliana befindet. Mehr als 5 Jahrzehnte nach dem Bau dieses Staudamms, der 1966 in Betrieb genommen wurde, beträgt die Speicherkapazität, die ursprünglich 7 Mio m3 betrug, derzeit nicht mehr als 5 Mio m3. Der Damm R’Mil hat ebenfalls Speicherkapazität eingebüßt, von ehemals 4 Mio m3 sind nur noch 2,522 Mio m3 übrig. Wie bei den Staudämmen im ganzen Land steht man auch in Siliana vor dem Problem der Speicherkapazität, besonders während außergewöhnlich starker Regenfälle.

Titelbild: By Ahmedkrifa [CC BY-SA 4.0 ], from Wikimedia Commons

Quelle: Presseagentur TAP