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INM will Verbreitung von Daten aus „unzuverlässigen“ Quellen kriminalisieren

Das Nationale Institut für Meteorologie (INM) bereitet derzeit einen Gesetzestext vor, der die Verbreitung von Wetterdaten und -bedingungen auf der Grundlage unzuverlässiger Quellen (Modelle aus den USA und Europa) verbietet, berichtet die Nachrichtenagentur TAP unter Berufung auf den Transportminister Rachid Amri. Es bleibt abzuwarten, wie dieser Gesetzestext aussehen wird und die Regulierung einschränkt. Sinnvoll wäre es sicherlich, Wetter- und Erdbebenvorhersagen auf Basis von Verschwörungstheorien und Sensationsgier einen Riegel vorzuschieben. Nicht zielführend wäre es allerdings, die Daten des INM als “Gral des Wetters” zu favorisieren, da die verschiedenen Wettermodelle aus Europa und den USA seriös sind, auf dessen Basis die meisten Wetterdienste und auch das INM arbeiten.

Amri stellte fest, dass „einige inoffizielle soziale Medien verschiedene Modelle aus den USA und Europa verwenden, die im Internet frei zugänglich sind“, Quellen, die seiner Meinung nach „unzuverlässig sind und Verwirrung und Desinformation über das Wetter verursachen“.

Das INM ist zwar eine öffentliche Einrichtung ohne Verwaltungscharakter mit eigener Rechtspersönlichkeit und Finanzautonomie, untersteht aber der Aufsicht des Verkehrsministeriums. Das INM ist ständiges Mitglied der Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Die Grundlage der Tätigkeit des INM ist die Beobachtung und Vorhersage des Wetters, der Klimatologie und der angewandten Meteorologie über ein nationales meteorologisches Beobachtungsnetz, das unter anderem Stationen des agro-meteorologischen, klimatologischen, niederschlagsabhängigen und maritimen Typs umfasst, zusätzlich zu Stationen für die Beobachtung in der Höhe und für den Satellitenempfang.

Die von den Wetterexperten des Instituts gelieferten Informationen sind für Schlüsselsektoren der Wirtschaft von unschätzbarem Wert, darunter die Schifffahrt und der Luftverkehr, die auf Vorhersagen angewiesen sind, um ihre Rentabilität zu steigern und Risiken zu verringern, sowie der Tourismus und die Freizeitindustrie, die ebenfalls auf Vorhersagen für ihre Saisonplanung angewiesen sind.

Im September 2023 hatte das Institut auf Berichte in sozialen Netzwerken über ähnliche Erdbeben und Überschwemmungen wie in Libyen und Marokko reagiert und alle Nutzer dazu aufgerufen, Gerüchte auf inoffiziellen Seiten mit Vorsicht zu genießen und die Daten bei der offiziellen Quelle zu überprüfen.

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass es eine Warnkarte gibt, die frühzeitig vor gefährlichen Wetterphänomenen warnt und Ratschläge und Verfahren zur Bewältigung dieser Phänomene und zur Risikominderung bereitstellt. Diese Karte, die mindestens zweimal täglich veröffentlicht und je nach Entwicklung der Wetterlage aktualisiert wird, verwendet einen Farbcode, um die Schwere der einzelnen Phänomene, die erforderliche Wachsamkeitsstufe und die betroffenen Gebiete anzuzeigen.

Computergestützte Modelle und Beobachtung unerlässlich
Die Wettervorhersage bzw. der Wetterbericht wird sowohl von staatlichen als auch von privaten Wetterdiensten geleistet. Die Voraussetzung dazu liefert die Meteorologie als Disziplin der Naturwissenschaft mit der Sammlung von Daten. Es wird im Wesentlichen zwischen einer manuellen oder synoptischen Wettervorhersage (Beobachtungs- und Messstationen) und einer numerischen Wettervorhersage (rechnergestützte Vorhersagen durch verschiedene Wettermodelle) unterschieden, wobei heute immer noch eine Kombination beider Verfahren zur Anwendung kommt. Dies hängt damit zusammen, dass auch aktuelle numerische Prognosemodelle unzureichende Ergebnisse liefern.

Titelbild: Symbolfoto Auszug verschiedene Wettermodelle (meteoblue.com)

Mit Material von Le Temps