KlimawandelWasserversorgung

Reserven der Talsperren im Vergleich zum saisonalen Durchschnitt um 61% gesunken

Die Wassersituation in Tunesien ist nach wie vor besorgniserregend und die Reserven verschlechtern sich trotz der jüngsten Regenfälle und Überschwemmungen weiter. Laut einem Bericht der nationalen Beobachtungsstelle für Landwirtschaft (Onagri) vom 4. November 2024 lag der Füllgrad der Talsperren bei 20,5%, während er vor zwei Monaten noch 23,3% betrug.

Die jüngsten Regenfälle führten dazu, dass die Reserven der Talsperren zunächst etwas anstiegen und der Füllstand dann wieder zurückging. In der Praxis wurde jedoch keine nennenswerte Verbesserung festgestellt. Ein Klimaforscher hatte kürzlich erklärt, dass sich die Niederschlagsgebiete in Tunesien aufgrund des Klimawandels weiter nach Süden verlagert haben als üblich, wo sich nur wenige Talsperren befinden. Die meisten und wichtigsten Staudämme findet man allerdings im Norden des Landes, was den derzeitigen Füllgrad erklärt.

Der Füllungsgrad der wichtigsten Talsperren blieb im Vergleich zum Vormonat praktisch unverändert und lag wieder unter 50%. Er schwankt derzeit zwischen 7% und 43% (statt 3% bis 54% vor einigen Wochen).

Die Wasserzuflüsse in die tunesischen Talsperren gingen im Durchschnitt der letzten drei Monate (01.09.2024 – 03.11.2024) um 116 Millionen Kubikmeter (m3) (-61,05%) zurück und erreichten 73,978 Millionen m3 gegenüber 189,97 Millionen m3 im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten drei Jahre gingen die Wasserreserven um 147,95 Millionen m3 (-23,47%) zurück. Sie beliefen sich auf 482,213 Millionen m3 gegenüber 630,167 Millionen m3 im Vorjahr.

Titelbild: Staudamm Chiba – Bild: Business News

Quelle: ONAGRI | Business News