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Vorsichtsmaßnahmen beim Baden: Was ist zu beachten?

Steigen im Sommer die Temperaturen auf hohe Werte an, füllen sich Tunesiens Badestrände. Dabei ist es wichtig, beim Baden in offenen Gewässern einige Sicherheitsregeln zu beachten. Am Wichtigsten ist es, nur an überwachten Stränden und niemals allein zu schwimmen. Nur so erhalten Sie bei Problemen Hilfe. Sobald Sie ankommen, sollten Sie auf die Beschilderung achten und den Standort des Rettungsschwimmers ausfindig machen.

Folgende Regeln sollte man beachten:

  • Bewachte Strände wählen: Um sich am Strand sicherer zu fühlen, sollten Sie an bewachten Stränden baden. So können Sie sicher sein, dass Ihnen im Falle eines Problems schnell geholfen wird. Wenn Sie ankommen, machen Sie die nächstgelegene Rettungsstation ausfindig. Zögern Sie nicht, sich in der Nähe niederzulassen, wenn Sie mit der Familie anreisen und Platz vorhanden ist. Wenn Sie vorhaben, an einem unbewachten Ort zu baden, denken Sie daran, einen Angehörigen zu benachrichtigen, bevor Sie sich auf den Weg machen.
  • Beachten der Beschilderung: Anhand der Farbe der Flaggen an bewachten Stränden können Sie feststellen, ob es an dem Tag, an dem Sie an den Strand gehen, sicher ist, dort zu baden. Wenn alle Indikatoren auf Rot stehen, bleiben Sie am Strand und entscheiden Sie sich stattdessen für ein Sonnenbad.
  • Schutz vor der Sonne: Bei der Sicherheit am Strand geht es auch um die Sonne. Denken Sie daran, sich zu schützen und vermeiden Sie übermäßige Sonneneinstrahlung, vor allem für jüngere und ältere Menschen. Denken Sie auch daran, immer Folgendes mitzunehmen: eine große Tube wasserfeste Sonnencreme mit maximalem Lichtschutzfaktor, die Sie regelmäßig auftragen sollten, einen breitkrempigen Hut, einen Sonnenschirm, eine Sonnenbrille, Wasserflaschen, um sich regelmäßig mit Flüssigkeit zu versorgen, ein T-Shirt, das Sie immer tragen sollten, für die Jüngsten und ein UV-Zelt für die Kleinen.
  • Sonne in der Mittagszeit meiden: Vermeiden Sie es außerdem, sich während der heißesten Stunden des Tages, zwischen 12.00 und 16.00 Uhr, der Sonne auszusetzen.
  • Richtige Ausrüstung für Kinder: Wenn Sie mit Kindern an den Strand gehen, sollten Sie darauf achten, dass jedes Kind gut ausgerüstet ist, um die Gefahr des Ertrinkens zu verringern. Wählen Sie einen Badeanzug mit Schwimmern, einen zugelassenen Schwimmring oder Schwimmflügel. Denken Sie auch daran, Ihren Kleinkindern ein Identitätsarmband anzulegen, auf dem ihr Name und Ihre Kontaktdaten vermerkt sind. So können Sie leicht kontaktiert werden, falls Sie ein Kind aus den Augen verlieren. Das kann vor allem dann passieren, wenn es am Strand sehr voll ist.
  • Richtige Verhaltensweisen: Sicherheit am Strand ist auch eine Frage der richtigen Verhaltensweisen. Es wird empfohlen, nicht zu baden, wenn man sich müde fühlt. Man sollte langsam ins Wasser gehen, um einem Temperaturschock (Hydrocution) beim Übergang von einer heißen Umgebung in das kühlere Wasser zu vermeiden. Zudem sollte man nicht nach dem Essen baden (oder leichte Mahlzeiten zu bevorzugen) und keinen Alkohol zu trinken, bevor man baden geht. Außerdem sollten Sie Ihre Begleitpersonen systematisch informieren, wenn Sie schwimmen gehen (am besten mehrere Personen), dort schwimmen, wo Sie gerade stehen, und parallel zum Strand und vermeiden, Ihr Schwimmniveau zu überschätzen. Es ist schwieriger, im Meer zu schwimmen als im Pool.

Besondere Gefährdung für bestimmte Gruppen von Menschen
Gefahr besteht insbesondere für ältere Menschen mit chronischen Krankheiten, sowie Menschen, die Medikamente nehmen müssen. Menschen mit Herz- oder Blutdruckproblemen sollten bei extremen Hitzelagen ihre Werte überprüfen lassen und spezielle Vorsichtsmaßnahmen besprechen, zum Beispiel Anpassungen bei der Trinkmenge oder Dosierungsänderungen bei Medikamenten. Mögliche Folgen hoher Temperaturen können Müdigkeit und Schwindel sowie Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufkollaps, außerdem Herzrhythmusstörungen oder auch Muskelkrämpfe sein.

Siehe auch: Gefahr durch Strömungen (Brandungsrückstrom): tunesienexplorer.de

Hitze- und sonnenbedingte Erkrankungen

Sonnenstich
Ein Sonnenstich entsteht durch lange andauernde direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf und den Nackenbereich. Verantwortlich für diese Schädigung ist der langwellige Teil der Sonnenstrahlung, also die Wärmestrahlung des Sonnenlichtes. Dieser führt zu einer Irritation der Hirnhaut und des Hirngewebes und zu einer Entzündungsreaktion, die in schweren Fällen in ein Hirnödem übergehen kann. Somit ist ein Sonnenstich ein isolierter Hitzschlag des Kopfes und damit ein ausschließlich thermisches Problem. Der Sonnenstich äußert sich durch Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit bis zum Erbrechen, Ohrgeräusche, Benommenheit, innere Unruhe, Abgeschlagenheit, erhöhten Pulsschlag und Nackenschmerzen bis hin zu Nackensteifigkeit (Meningismus). Die Körpertemperatur ist fast immer normal.
Einem Sonnenstich kann durch das Tragen einer hellen Kopfbedeckung vorgebeugt werden. Vor allem kleine Kinder sind durch den Sonnenstich gefährdet. Dazu tragen die Fontanellen sowie die spärliche Kopfbehaarung der ersten beiden Lebensjahre bei. Auch Träger einer Glatze oder einer Kurzhaarfrisur unterliegen einem erhöhten Risiko.

Hitzekrampf
Ein Hitzekrampf entsteht durch einen Mangel an Flüssigkeit und Elektrolyten (vor allem Natriumchlorid) infolge erhöhten Schwitzens. Vor allem betroffen sind dabei nicht an die Temperaturen angepasste Menschen (Akklimatisierung), deren Elektrolytkonzentration im Schweiß im Vergleich zu akklimatisierten Menschen deutlich höher ist. Die Symptome sind Krämpfe in der belasteten Muskulatur, häufig auch schmerzhaft, bei normaler Körpertemperatur. Stark gewürzte Suppen oder Elektrolytgetränke bessern beim Hitzekrampf meist die Beschwerden.

Hitzekollaps
Ein Hitzekollaps, auch Hitzeohnmacht oder Hitzesynkope ist eine Fehlfunktion des Kreislaufs mit kurzer Bewusstlosigkeit aufgrund einer hitzebedingten Erweiterung der peripheren Blutgefäße. Um die Wärmeabgabe über die Haut zu verstärken, erweitern sich Blutgefäße in der Peripherie des Körpers. Dies führt zu einer massiven Umverteilung des Blutvolumens in diese Bereiche, welches dort „versackt“. Das Herz bekommt nun nicht mehr genug Blut angeboten, um es weiter zu pumpen. Der Blutdruck wird drastisch verringert, das Gehirn bekommt nicht genügend Blut und es kommt dadurch zu einer meist nur kurz andauernden Bewusstlosigkeit. Risikofaktoren hierbei sind vor allem Alkoholgenuss sowie längeres Stehen, vor allem in größeren Menschenmengen, wo die Möglichkeiten der Wärmeabgabe über die Haut verringert sind. Symptom ist zumeist nur die plötzlich einsetzende Bewusstlosigkeit. Warnzeichen können Schwindel, Schwächegefühl, Übelkeit und Erbrechen sein.

Hitzeerschöpfung
Zu einer Hitzeerschöpfung kommt es durch Flüssigkeits- und Elektrolytverlust ohne entsprechende Zufuhr von außen – und damit zu einer Abnahme des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens ohne Erhöhung der Körpertemperatur (Abnahme des Blutvolumens im Kreislauf). Folge kann ein Versagen des Kreislaufs sein. Die Symptome einer Hitzeerschöpfung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Die Haut ist zuerst gerötet, dann blass und feucht. Der Puls ist schnell, der Blutdruck niedrig, die Atmung schnell und flach. Ab etwa 40° C tritt die Gefahr des Hitzekollaps auf, der keine direkte thermische Schädigung des Körpers ist, sondern ein Versagen des Kreislaufs. Infolge der starken Erweiterung der Hautgefäße entsteht ein Missverhältnis zwischen Gefäßkapazität und zirkulierender Blutmenge, so dass es zum Blutdruckabfall (Schock) und schließlich zur Bewusstlosigkeit kommt.
Die wichtigste Maßnahme in der ersten Hilfe besteht darin, den Patienten in den Schatten oder eine kühle Umgebung zu bringen. Ist der Patient noch bei Bewusstsein, sollte er in die Schocklage gebracht werden. Ein bewusstloser Patient muss in die stabile Seitenlage gebracht werden, wenn er noch normal atmet. Atmet ein bewusstloser Patient nicht (Atemstillstand), muss eine Herz-Lungen-Wiederbelebung erfolgen.

Hitzschlag
Bei dem lebensgefährlichen Hitzschlag oder Hitzeschlag steigt zusätzlich die Körpertemperatur auf über 40°C an (Rektaltemperatur). Diese akute Überhitzung des Körpers führt zu einem Hirnödem. Symptome sind eine Körpertemperatur wie bei sehr hohem Fieber, Krämpfe, Ausbleiben der Schweißabsonderung durch akuten Wassermangel und Bewusstseinstrübung, die wie Müdigkeit und Schlaf erscheinen kann. Es kann zur Hirnschädigung kommen. Ursachen sind häufig eine körperliche Überanstrengung bei feuchter Hitze oder der Aufenthalt in überhitzten, geschlossenen Räumen.

Titelbild: Symbolfoto – Paar am Strand