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Paläontologie

Neue Dinosaurierfährten in Tunesien

Kürzlich durchgeführte Feldarbeiten an der Fundstelle Jebel Kebar in Zentraltunesien führten zur Entdeckung einer bisher unbekannten spurentragenden Schicht mit Dinosaurierfährten innerhalb der Bouhedma-Formation, die aus dem späten Hauterivium und frühen Barremium stammt. Bei den Spuren handelt es sich um Tridactyl-Fußabdrücke, die unbestimmten Theropoden (Dinosauriern) zuzuordnen sind. Sie stellen den ältesten gesicherten Nachweis von Dinosauriern aus den kreidezeitlichen Ablagerungen Tunesiens und einen der nördlichsten Nachweise von nicht-avischen Theropoden in Afrika dar. [1]

Dinosaurierfährten sind in der Unterkreide Tunesiens äußerst selten. Trotz der Entdeckung zahlreicher Dinosaurierskelettreste und Koprolithen in der Aptisch-Albischen Aïn El Guettar-Formation im Tataouine-Becken [2] wurden aus diesem siliklastischen Intervall keine zugehörigen Fährten gemeldet, was möglicherweise an der Erhaltung liegt. Kürzlich erwähnten Li et al. (2017) kurz das Vorkommen zahlreicher Dinosaurierspuren unbekannter Affinität in der Bouhedma-Formation aus dem oberen Hauterivium und unteren Barremium im nördlichen Chott-Gebirge in Südtunesien.

Leider wurde das spurentragende Bett kurz nach dieser Entdeckung durch Steinbrucharbeiten zerstört, was eine weitere Beschreibung und Analyse unmöglich machte. In einer kurzen Mitteilung berichteten Houla et al. (2017) über die Entdeckung von Theropodenfährten in der albischen Kebar-Formation an der Fundstelle Jebel Koumine in Zentraltunesien. Trotz der Bedeutung dieses Fundes als erster definitiver Beweis für nicht-avianische Theropoden in Zentraltunesien wurde bis heute keine umfassende Analyse dieser Spuren und ihrer paläobiogeografischen Implikationen durchgeführt.

In der Studie wird das spurentragende Bett von Jebel Kebar in seinen stratigraphischen Kontext und seine Ablagerungsumgebung eingeordnet, basierend auf Feldbeobachtungen und Informationen aus der einschlägigen Literatur. Anschließend wird eine umfassende Beschreibung und Analyse der Spuren geliefert und ihre Erhaltungszustand bewertet, um mögliche Zuordnungen zu einer bestimmten ichnotaxonomischen Ebene zu untersuchen. Schließlich wird die biogeografische Bedeutung dieser Ichnofauna sowohl auf lokaler als auch auf regionaler Ebene erörtert.

Die Studie findet man hier: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1464343X24001390

Titelbild: Die Weißen Steine: Facebook | Web

Quellen

  • [1]: (Burollet, 1956; M’Rabet, 1981; Chekhma, 1996; Li et al., 2017; Amami et al., 2021; Chnayna et al., 2021; Trabelsi et al., 2021)
  • [2]: (Bouaziz et al., 1988; Buffetaut und Ouaja, 2002; Fanti et al., 2012; Fanti et al., 2013a; Fanti et al., 2014a, Fanti et al., 2014b; Dridi, 2022)